Udmurtien

Udmurtien
Udmụrti|en,
 
Republik Udmụrti|en, russisch Udmụrtskaja Respụblika, Teilrepublik innerhalb der Russischen Föderation, im westlichen Uralvorland, 42 100 km2, (2000) 1,633 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Ischewsk. Die zwischen der Kama und ihrem Nebenfluss Wjatka gelegene Republik befindet sich in den Oberkama-Höhen und besteht weitgehend aus Hügelland (bis 330 m über dem Meeresspiegel), das zu etwa 40 % bewaldet ist. Das Klima ist gemäßigt kontinental mit mittleren Temperaturen von —14,1ºC im Januar und 18,9ºC im Juli.
 
Nach der Volkszählung von 1989 waren von den Bewohnern 30,9 % Udmurten, 58,9 % Russen, 6,9 % Tataren, 0,9 % Ukrainer und 2,4 % Angehörige anderer Nationalitäten. Etwa 60 % der Bewohner leben in Städten, davon zu etwa 50 % in der Hauptstadt.
 
Wirtschaftsbestimmend ist die Industrie, v. a. in Ischewsk, Wotkinsk, Sarapul und Glasow, mit Maschinen-, Fahrzeug- (Pkw, Motorräder, Diesellokomotiven) und Elektrogerätebau, Stahl- und Walzguterzeugung, Metallverarbeitung (u. a. Jagd- und Sportwaffen), Erdölförderung und -verarbeitung sowie Nahrungsmittel-, umfangreicher Leicht- und der Baustoffindustrie. Unter der Sowjetmacht bestimmte die sich heute in Konversion befindliche Rüstungsindustrie 80 % der gesamten Industrieproduktion. Die Landwirtschaft umfasst v. a. Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung sowie Anbau von Weizen, Roggen, Buchweizen, Flachs, Futterpflanzen, Kartoffeln und Gemüse. Die Kama ist Binnenschifffahrtsweg zum Wolga- und zentralen Industriegebiet um Moskau; Haupthäfen sind Sarapul und Kamparka.
 
 
Das Gebiet von Udmurtien stand vom 8. bis 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der Wolgabulgaren. Nach dem Mongoleneinfall (1236) kam der südliche Teil an das Khanat Kasan, der nördliche mit dem Gebiet Wjatka 1489 an Moskau. 1552 unterstellten sich auch die südlichen Udmurten der russischen Oberhoheit. Am 4. 11. 1920 errichtete die sowjetische Regierung das »Autonome Gebiet der Wotjaken«, benannte es 1932 in »Udmurtisches Autonomes Gebiet« um und erhob dieses am 28. 12. 1934 zur »Udmurtischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik«. Am 19. 9. 1990 erklärte Udmurtien seine Souveränität und unterzeichnete im März 1992 als Republik Udmurtien den Föderationsvertrag mit Russland.

Universal-Lexikon. 2012.

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